Robotik in der Pflege kann Pflegende und Gepflegte z.B. durch Hebehilfen unterstützen oder als Exoskelette, die Fortbewegungen von Personen mit Rückenmarksverletzungen erleichtern. Auch bietet Robotik das Potenzial, Pflegeheime und -stationen zu entlastet, unter anderem weil Menschen dank Servicerobotern länger selbstständig in ihrem häuslichen Umfeld leben können. Folglich kennt der Rat an, dass Robotik einerseits die Lebensqualität Pflegebedürftiger verbessern kann und andererseits die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich. Der Rat fordert, dass bereits in der frühen Entwicklungsphase der Techniken ethische Überlegungen einfließen. Technische Systeme dürfen das Interaktionsgeschehen in der Pflege nicht ersetzen, sie sollen es ergänzen. Der auf Pflege angewiesene Mensch soll entscheidend dafür sein, in welcher Weise und in welchem Umfang technische Produkte individuell angewendet werden.
Kernbotschaft des Ethikrats ist es, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung im Bereich der Pflege genutzt werden, wobei der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen dennoch im Zentrum steht. Somit spricht der Ethikrat jenen Unternehmen, die Robotik für den Pflegebereich entwickeln, eine ethische Aufgabe zu. Die individuellen Bedürfnisse der PflegerInnen und Gepflegten sollen zentral für Entwicklungen neuer Techniken sein. Denn auch mit dem Fortschritt der Technik bleibt die Zwischenmenschlichkeit in der Pflege unersetzlich.
Die vollständige Stellungnahme des Deutschen Ethikrats ist hier veröffentlicht.