Vertrauen ist die wahre Währung in der digitalen Welt

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Die CDR-Initiative des BMJV befasst sich  seit 2018 mit Leitlinien an der Schnittstelle zwischen technologischen Möglichkeiten und ethischen Anforderungen. Nach intensivem  Austausch mit allen Beteiligten der Initiative wurde nun erstmals ein CDR-Kodex erarbeitet und veröffentlicht. Die derzeitige Unterteilung in die fünf Handlungsfelder Umgang mit Daten, Bildung, Klima- und Ressourcenschutz, Inklusion, Mitarbeitenden-Einbindung soll bei Bedarf ergänzt und ausgeweitet werden. Zusätzlich ist der Kodex mit konkreten Zielen verbunden, die mit umsetzungsorientierten Maßnahmenvorschlägen unterlegt sind. Damit bietet der Kodex eine Vielzahl an praktischen Implikationen und Hilfestellungen für alle Unternehmen, auch solche, die derzeit noch nicht Teil der CDR-Initiative sind. Das voneinander Lernen, auch im Sinne von Lernpatenschaften, sei ein entscheidender Mehrwert der CDR-Initiative, so Herr Kastrop. Eines der Ziele für die Zukunft ist daher auch, dass die CDR-Initiative wachsen soll: „Es stehen schon weitere interessierte Unternehmen vor der Tür“, so Staatssekretär Kastrop. Es gebe viele Anfragen von Unternehmen – nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem europäischen Raum. Insbesondere mehr Diversität im Kreise der Mitglieder der CDR-Initiative zu erreichen, etwa durch mehr Start-ups und mittelständische Unternehmen sei ein Ziel für die weitere Arbeit.

Die derzeitige Unterteilung in die fünf Handlungsfelder Umgang mit Daten, Bildung, Klima- und Ressourcenschutz, Inklusion, Mitarbeitenden-Einbindung soll bei Bedarf ergänzt und ausgeweitet werden

Die Selbstverpflichtung spielt dabei als entscheidende Grundlage eine wichtige Rolle: sie geht einher mit transparenter Berichterstattung. Das Spannungsfeld zwischen Dokumentationspflicht und nicht zu großen bürokratischen Hürden – eins der Themen, die aktuell zur CDR stark diskutiert werden – haben dabei auch zu unterschiedlichen Verbindlichkeitszusagen bei den Unternehmen der CDR-Initiative geführt. Wenngleich es viel Interesse von den Mitgliedsunternehmen der CDR-Initiative an den Themen des Kodex gibt, zeichnen im ersten Schritt fünf der an der Initiative beteiligten Unternehmen den Kodex. Dazu sagt Herr Kastrop im Video-Interview: „Die Sorge vor zu hoher Bürokratie ist einer der Gründe. Meiner Meinung nach brauchen wir aber eine gewisse Verbindlichkeit“.

Auf die Frage, ob CDR sich aufgrund des Ressourcen-Aufwands nur im Premium-Segment durchsetzen wird, antwortete Staatssekretär Kastrop, dass diese Thematik in den von ihm geführten Gesprächen nicht aufgekommen sei. Vielmehr sei es so, dass Vertrauen sich als Erfolgsfaktor im Wettbewerb zunehmend durchsetzt und in der digitalen Welt die entscheidende Währung sei. Für eine Aussage, inwiefern sich Aspekte einer verantwortungsvollen Digitalisierung zukünftig auch in öffentlichen Ausschreibungen wiederfinden werden, sei es noch zu früh. Christian Kastrop setzt auch in diesem Zusammenhang zunächst auf die Etablierung der Währung Vertrauen. Langfristig könne er sich vorstellen Nachhaltigkeit, soziale ökologische und digitale Verantwortung in Prozessen der öffentlichen Ausschreibungen zu etablieren.

Im Zusammenhang mit digitaler Unternehmensverantwortung ist es zudem besonders wichtig, Studierende zu erreichen und zu sensibilisieren, um die zukünftigen technologischen Entwicklungen entsprechend frühzeitig unter ethischen Gesichtspunkten voranzubringen. „In wenigen Jahren werden KI und Machine Learning im digitalen Alltag vollständig integriert sein. Bis dahin müssen wir uns fragen: Was dürfen diese Technologien, was wollen wir nicht? Wie können wir die positiven Aspekte dieser Technologien nutzbar machen? Wie können wir verhindern, dass digitale Technologien nicht zu einem Auseinanderdriften der Gesellschaft führt – sondern VerbraucherInnen stärkt?“. Die entscheidende Rolle, die die jüngere Generation in der globalen Entwicklung einnimmt, wird daher im Rahmen der Digital Future Challenge von Bundesministerin Christine Lambrecht und Staatssekretär Kastrop gestärkt.

Alle Informationen zu der CDR-Initiative (z.B. auch der CDR-Kodex) können nun hier gefunden werden. 

Darüber hinaus hat das BMJV auch ein Animationsvideo veröffentlicht, in dem Corporate Digital Responsibility und die CDR-Initiative kurz erklärt werden:

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Jens-Rainer Jänig

Jens-Rainer Jänig ist Diplom-Ökonom und geschäftsführender Gesellschaftler der von ihm 1997 gegründeten Markenagentur und Kommunikationsberatung mc-quadrat in Berlin. mc-quadrat berät branchenübergreifend namhafte Firmen zur Marken- und Unternehmenskommunikation. mc-quadrat ist Mitglied der Initiative D21 Gründungsunternehmen des Charta digitale Vernetzung e.V. und Teil des Unternehmensnetzwerks Berlin Partner.

Marie Blachetta

Seit dem 1. Januar 2020 hat Marie Blachetta die Position der Redaktionsleitung für das neue Online-Magazin zum Thema „Corporate Digital Responsibility“ bei der Initiative D21 inne.